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Gesteinskunde / Petrographie
Migmatite, auch als metamorpher Stein bezeichnet, sind Umwandlungsgesteine, die sich aus bereits vorhandenen Gesteinskomplexen gebildet haben.
Der Entstehungsprozess, die sogenannte Migmatisierung, wird in Gang gesetzt, wenn Gesteine ins Innere der Erdkruste gelangen, wo sie hohen Temperatur- und Druckverhältnissen ausgesetzt werden. Zu Beginn der Aufschmelzung werden neue Minerale gebildet. Mit steigenden Temperaturen aber beginnen die Minerale zu schmelzen, wobei sich ein dünner Schmelz-Film bildet. Nach und nach entstehen größere Schmelz-Ansammlungen, die sich deutlich von den noch festen Mineralen abgrenzen. Diese unterschiedlich aufgeschmolzenen Gesteine werden dann als Migmatite bezeichnet.
Eigenschaften
Migmatite werden deshalb als Mischgneise bezeichnet, weil sie sowohl metamorphe als auch magmatische Merkmale besitzen. Demzufolge verfügen sie über ein vielfältiges Erscheinungsbild. Die helleren Anteile bestehen aus einer granitartigen Zusammensetzung, während der Rest des Gesteins dunkel ist, da dort kein Schmelzvorgang stattgefunden hat. Verantwortlich für das große Farbspiel der Migmatite sind Mineralien wie Granat, Biotit und Hornblende, die in unterschiedlicher Anordnung vorkommen. Neben schwarzen und grauen gibt es auch braune, grüne, rote und gemischte Gesteine.
Fundstellen
Im Prinzip sind Fundstellen von Migmatit überall auf der Erde zu finden. Hierzulande kommen Migmatite unter anderem in Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen vor. Fundstellen gibt es auch im Schweizer Graubünden. Weltweit liegen weitere Fundstellen unter anderem in Brasilien, China, Frankreich, Indien, Russland, der Slowakei, Kanada sowie in den USA.
Verwendung von Migmatit
Als Naturstein finden Migmatite breite Anwendung. Sie werden als Bodenfliesen, Wandverkleidungen oder Pflastersteine eingesetzt. In der Bildhauerei werden sie für die Entstehung von Denkmälern bzw. Skulpturen angewendet. Auch zur Herstellung von Grabsteinen wird gern auf Migmatit zurückgegriffen.