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Folgende Informationen finden Sie hier über Naturstein:
Die Bezeichnung Naturstein ist ein Oberbegriff für alle Steine, die in der Natur vorkommen - im Gegensatz zu Kunststein, der beispielsweise auf der Basis von Zement und Harz in Verbindung mit anderen Werkstoffen hergestellt wird. Exaktere Bezeichnungen definieren die Festigkeit, hierbei unterscheidet man Lockergestein, Halbfestgestein und Festgestein. Zu den Lockergesteinen gehören Sand und Kies. Für die wirtschaftliche Weiterverarbeitung eignen sich hauptsächlich Festgesteine, teilweise auch Halbfestgesteine. Wenn Naturstein bearbeitet wird, lautet der Fachbegriff Naturwerkstein. Die Eigenschaften bei der Verarbeitung ergeben eine Einteilung in Hartgestein und Weichgestein.
Der Entstehungsprozess von Naturstein reicht erdgeschichtlich mehrere Millionen Jahre zurück. Je nachdem, auf welche Weise der Prozess abläuft, werden bei Naturgestein drei Gesteinsklassen unterschieden.
Bei Erstarrungsgestein (Magmatite) bildet sich aus Magma, das im Erdinneren vorhanden ist, durch Erstarrung beziehungsweise Kristallisation magmatisches Gestein. Dabei entstehen drei verschiedene Gesteinsarten: Plutonite bilden sich als Tiefengestein, ein solcher Naturstein findet sich tiefer als fünf Kilometer unter der Erdoberfläche. Subvulkanite und Vulkanite sind Vulkangesteine, die durch Erkaltung entstehen und sich in Tiefen zwischen 0 und 5000 Metern befinden. Vulkanite werden auch Ergussgestein genannt. Typische Vertreter von Erstarrungsgestein sind Granit, Diorit und Gabbro. Die im Gestein enthaltenen Kristalle sind teilweise mit bloßem Auge sichtbar. Zu den Subvulkaniten zählen Gesteinsarten wie Porphyr, Aplite und Pegmatite. Vulkanite sind beispielsweise Basalt, Basanit, Rhyolith und Ignimbrit.
Wenn sich an der Erdoberfläche Sedimente ablagern oder bilden, entsteht durch Druck und veränderte Temperaturverhältnisse ein sogenanntes Ablagerungsgestein (Sedimentite). Sedimentgesteine sind an der typischen Schichtung zu erkennen. In dieser Gesteinsart können Fossilien enthalten sein. Die bekanntesten Vertreter sind Kalkstein und Sandstein.
Bei der dritten Gesteinsklasse entstehen durch Druck und Temperatur metamorphe Gesteine, bekannt unter der Bezeichnung Umwandlungsgestein (Metamorphite). Gneis und Marmor sind häufig vorkommende Umwandlungsgesteine.
Die Zusammensetzung von Naturstein
Die Zusammensetzung beziehungsweise die Bestandteile von Naturstein sind individuell verschieden. Je nach Gesteinsart sind Minerale, Kalk, Bims, Feldspat, Quarz und Glimmer in unterschiedlichen Anteilen vorhanden. Häufig verwendete Naturwerksteine weisen folgende Bestandteile auf:
Wo und wie wird Naturstein abgebaut?
Die Hauptvorkommen und Abbaugebiete für Natursteine befinden sich in China, Indien, Südafrika, Brasilien und in der Türkei sowie in Italien, Spanien und Skandinavien. In Deutschland gibt es ebenfalls Gesteinsvorkommen. Bekannt ist hauptsächlich der sogenannte Jura-Marmor. Dabei handelt es sich um einen Kalkstein, der in der Umgebung von Eichstätt zu finden ist. Das weltweit größte Abbaugebiet liegt in der Gegend von Rustenburg in Südafrika. Hier wird ein Gabbrostein abgebaut. In Italien ist das Gebiet rund um Carrara in der Toskana als Abbaugebiet für Marmor sehr bekannt.
In früheren Zeiten wurde häufig die Sprengung zur Gewinnung von Natursteinen eingesetzt. Moderne Methoden arbeiten dagegen mit Seilsägen und Schrämen. Für den Abbau werden Lösefugen in das Gestein gesägt. Sehr große, unförmige Rohblöcke können mit Steinspaltwerkzeugen oder Seilsägen auf eine kleinere Größe gebracht werden. Nach dem Abbau im Steinbruch wird das Gestein in weiterverarbeitende Betriebe transportiert. Dafür nutzt man Gittermastkrane, Radlader und Lastkraftwagen.
Bei der Weiterverarbeitung werden die Rohblöcke mithilfe von Gattersägen in Platten gesägt. Die Dicke der Platten kann zwei, drei oder vier Zentimeter betragen. Der nächste Arbeitsgang besteht aus Schleifen und/oder Polieren. Anschließend werden die Platten mit Steinsägen auf die gewünschte Länge und Breite formatiert. Wenn Naturstein zu Fliesen verarbeitet werden soll, ist auch ein dünnerer Zuschnitt möglich.
Technische Eigenschaften von Naturstein
Grundsätzlich sind Natursteine robust, belastbar und pflegeleicht. Das Material ist widerstandsfähig gegenüber Hitze und Feuchtigkeit. Wenn Naturstein als Bodenbelag verwendet wird, überzeugen vor allem die hohe Strapazierfähigkeit und die geringen Abriebswerte. Weitere Vorteile zeigen sich in mehrfacher Hinsicht, denn Naturstein kann sehr vielseitig eingesetzt werden, ist je nach Gesteinsart für den Innen- und Außenbereich in der Architektur verwendbar. Das Material ist nicht brennbar und antiallergisch. Die Öko- und Energiebilanz bei Naturstein ist sehr gut. Im Vergleich mit der Herstellung anderer Materialien schneidet ein Naturwerkstoff schon bei der Gewinnung positiv ab. Naturgestein ist dauerhaft haltbar und extrem langlebig. Die Entsorgung stellt keine Probleme dar, nachdem es sich um ein Naturmaterial handelt.
Durch die große Auswahl an Gesteinsarten, Gesteinsfarben und Oberflächenbearbeitungen ergeben sich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Im Innenausbau kann Naturstein für Bodenbeläge, Treppen und Fensterbänke verwendet werden. Im Wohnbereich kommen Natursteine auch für die Möbelgestaltung, etwa als Tischplatten, oder als Küchenarbeitsplatten infrage. Bestimmte Natursteine wie Marmor sind überwiegend für innen geeignet, während andere Gesteinsarten wie Granit und Basalt auch für die Außengestaltung von Gebäuden und Bodenflächen genutzt werden können. Des Weiteren sind Natursteine für die Herstellung von Skulpturen, Grabsteinen und anderen Objekten geeignet.
Obwohl alle Natursteine robust sind, kommt es auf die individuelle Beschaffenheit an, um eine optimale Pflege zu erreichen. Kalkhaltige Steine sind säureempfindlich, man muss also bei Marmor und Kalkstein darauf achten, dass das Material nicht mit säurehaltigen Reinigungsmitteln und Flüssigkeiten in Kontakt kommt. Unterschiede gibt es auch bei der Fähigkeit, Wasser aufzunehmen oder abzuweisen, und in der Festigkeit. Diese Eigenschaften müssen bei der Verwendung beachtet werden.
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