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Gesteinskunde / Petrographie
Beim Serpentinit handelt es sich um eine Gruppe im System der kristallisierenden Silikat-Minerale. Der Name Serpentin stammt aus dem lateinischen Wort serpens und bedeutet "Schlange". Der Grund hierfür ist die charakteristische, schlangenähnliche Zeichnung des Minerals. Hauptsächlich besteht das ultrabasische Gestein aus Serpentinmineralen, zum Beispiel Lizardit, Chysotil, Antigorit, Brindleyit und Pecorait.
Entstehung
Der Serpentin entsteht tertiär, was sich dadurch auszeichnet, das sich der Stein durch chemische Reaktionen innerlich umwandelt. Serpentinite sind demzufolge metamorphe Gesteine, welche sich unter hohen Druck- und Temperaturverhältnissen vorwiegend aus der Umwandlung von so genannten Peridotiten bilden. Dies geschieht insbesondere bei gebirgsbildenden Vorgängen. Serpentinit wird zudem durch eine Serpentinisierung von olivinreichen Gesteinen gebildet. Die Ausgangsgesteine werden dabei unter der Wirkung von hydrothermalen Lösungen umstrukturiert, wodurch die Umwandlung in Serpentin erfolgt.
Vorkommen
Die Funde von Serpentinit wurden beispielsweise belegt in: Finnland, Norwegen, Frankreich, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Schwarzwald, Harz, Polen, Tschechien, Slowakei, Tirol, Salzburg, Kärnten, Österreich, Schweiz, Spanien, Russland, Griechenland, Türkei, Äthiopien, Simbabwe, Indien, Myanmar, Indonesien, Australien, Japan, China, Kuba, Taiwan, Guatemala, Pennsylvania, Mexiko, Maryland und den USA.
Eigenschaften
Die Härte von Serpentin ist mit 2,5 bis 4 verhältnismäßig niedrig. Die Farbe ist meist olivgrün, gelegentlich jedoch ebenso gelb, braun, rot, grau, schwarz oder weiß sowie eine weiße Strichfarbe. Durch die Anordnung der Gemengteile wird den Serpentiniten ein durchädertes, fleckiges oder gestreiftes Aussehen verliehen. Die Optik und die Geltung der Farbe hängen grundsätzlich von der Form ab, ob es sich beispielsweise um Mineralien oder Trommelsteine handelt. Zudem spielt bei facettiert gearbeiteten Steinen die Schliffart eine Rolle. Das Gefüge ist mittel- bis grobkörnig. Vorwiegend erscheint Serpentinit als eine kompakte Masse, die zum Teil ebenso geschiefert sein kann.
Verwendung
Neben zahlreichen Gegenständen des Kunstgewerbes werden aus Serpentinit auch Schmuck, Boden- und Arbeitsplatten sowie Wandverkleidungen gefertigt. Aufgrund der geringen Verwitterungsbeständigkeit wird der Naturstein im Außenbereich selten verwendet. Bei verschiedenen Völkern gilt Serpentinit seit Jahrtausenden bereits als Schutzstein gegen Böses, Krankheit etc.